Risiken in der Schwangerschaft
Infektionen

Die Toxoplasmose-Infektion ist eine weit verbreitete Krankheit. Ihr Erreger wird durch Kontakt mit Katzenkot übertragen. Eine Toxoplasmoseinfektion ist eine harmlose Erkrankung, die symptomlos oder mit grippeähnlichen Symptomen einhergeht und folgenlos abheilt. Nach einer durchgemachten Infektion (die auch unbewusst ablaufen kann) besteht eine lebenslanger Schutz.

Toxoplasmose und Schwangerschaft

Bei einer Toxoplasmoseerstinfektion in der Schwangerschaft ist eine Übertragung auf das ungeborene Kind möglich. Dabei kann es zu Schädigungen beim Kind kommen. Mittels einer Blutuntersuchung kann festgestellt werden, ob Sie bereits Toxoplasmosekontakt in der Vergangenheit gehabt haben. Sollte dies der Fall sein, so ist das ungeborene Kind vor einer Infektion geschützt. Sind keine Antikörper vorhanden, sollte die Blutuntersuchung in der 26.-30. Schwangerschaftswoche wiederholt werden.

Kommt es während der Schwangerschaft zu einer Toxoplasmose Infektion, kann durch eine Antibiotikatherapie eine Schädigung des Kindes verhindert werden. Zur Vorbeugung einer pränatalen Übertragung sollen sich alle Schwangeren, die noch nicht mit Toxoplasmose infiziert sind, d.h. bei negativem Suchtest, vor einer möglichen Infektion schützen. In diesem Fall gilt:

Kein rohes oder nicht völlig durchgekochtes oder durchgebratenes Fleisch essen. Eine sichere Abtötung von Toxoplasma erfolgt bei einer Erhitzung auf mindestens 50°C über 20 Minuten. Bei höheren Temperaturen verkürzt sich die Zeit entsprechend. Bei der Zubereitung von Fleisch ist darauf zu achten, dass alle Teile auch im Kern genügend erhitzt werden, d.h. bis es seine rote Fleischfarbe verloren hat. Sicher sind auch alle gepökelten Rohdauerwaren, z.B. Rohschinken und Salami.

Rohes Gemüse und Früchte vor dem Verzehr waschen.

Die Hände nach dem Zubereiten von rohem Fleisch, nach Garten-, Feld- oder anderen Erdarbeiten, nach dem Besuch von Sandspielplätzen und vor dem Essen mit Seife und Bürste waschen.

Die Hände nach dem Zubereiten von rohem Fleisch, nach Garten-, Feld- oder anderen Erdarbeiten, nach dem Besuch von Sandspielplätzen und vor dem Essen mit Seife und Bürste waschen.

Wird eine Katze gehalten, so braucht sie nicht aus der Umgebung der Schwangeren entfernt zu werden. Das Tier ist nur mit Dosen- und/oder Trockenfutter zu ernähren. Die Kotkästen sind täglich durch andere Personen mit heißem Wasser zu reinigen.

Einige Grundregeln, die geeignet sind, das Risiko von Lebensmittelinfektionen zu minimieren, gelten auch für Listerien:

  • Fleisch- und Fischgerichte sollten gründlich durchgegart werden
  • Rohmilch sollte abgekocht werden
  • Hackfleisch sollte nicht roh verzehrt werden

Schwangeren und abwehrgeschwächte Personen wird angeraten, auf den Verzehr von lange (bis gegen Ende des Mindesthaltbarkeitsdatums) kühl gelagertem, vakuumverpacktem Räucherfisch sowie von Rohmilchkäse zu verzichten und bei anderem Käse die Rinde vor dem Verzehr zu entfernen.

Die Cytomegalie-Infektion zählt zu den häufigsten Infektionen innerhalb einer Schwangerschaft. Das Virus wird durch direkten Kontakt mit virushaltigen Körperflüssigkeiten wie Urin, Speichel, Sperma, Scheidensekret und Blut übertragen.

Cytomegalie und Schwangerschaft

Hauptansteckungsquelle für Schwangere ist der Intimkontakt mit einem Cytomegalie-Antikörper positiven Partner durch Speichel und Genitalsekret. Ein weiterer häufiger Infektionsweg besteht durch Kontakt mit Speichel und Urin symptomloser Säuglinge und Kleinkinder. Jede Person mit einer Cytomegalie-Infektion kann das Virus jahrelang übertragen. Ausmaß und Verlauf einer Infektion hängen vom Immunstatus der Patientin ab.

Eine Cytomegalie-Erstinfektion geht meistens mit unspezifischen Symptomen wie Fieber und Lymphknotenschwellung einher. Es sind jedoch auch schwerere Infektionsverläufe mit Gelbsucht und Herzmuskelentzündung möglich.

Das Cytomegalie-Virus kann von der Schwangeren über den Mutterkuchen oder während der Geburt im Geburtskanal auf das Kind übertragen werden. Das Hauptrisiko für das Kind besteht bei einer mütterlichen Cytomegalie-Erstinfektion. Schwere kindliche Schäden sind möglich.

60% der Frauen im gebärfähigen Alter haben bereits eine Cytomegalie-Infektion durchgemacht und besitzen Antikörper. Somit besteht keine Ansteckungsgefahr für das ungeborene Kind.

40% der Frauen haben noch keine Cytomegalie-Erstinfektion durchgemacht, so dass eine Ansteckung in der Schwangerschaft erfolgen kann.

Da es keine Therapiemaßnahmen gibt, muß der Kontakt zu erkrankten Kindern und Erwachsenen gemieden werden.

Wir empfehlen jeder Frau in der Frühschwangerschaft die Durchführung einer Blutuntersuchung zur Cytomegalie-Antikörperbestimmung. Die Kosten betragen 24 Euro. Da diese Blutuntersuchung kein Bestandteil der Mutterschaftsvorsorge ist, werden die Kosten nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.

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